Das Thema Nachhaltigkeit hat deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Menschheit lebt über ihre Verhältnisse und richtet vermutlich irreparable Schäden an. Das führt schon jetzt und noch mehr für zukünftige Generationen zu massiven Nachteilen.

So kann und darf es nicht weitergehen! Es reicht also nicht, ein bisschen Wasser und Strom zu sparen, sondern es geht darum, sich des ganzen komplexen Systems bewusst zu werden und das eigene (Konsum-)Verhalten sinnvoll zu verändern.

Im Jahr 2009 nahm unser Haus am Förderprogramm ECOfit des Bundeslandes Baden-Württemberg teil.

Seither sind weniger und energiesparende Leuchtmittel, Wasserperlatoren und Duschköpfe, wasserlose Urinale, Zeitschaltuhren für Beleuchtungsanlagen, 100 Prozent Ökostrom und recyceltes Kopierpapier für uns keine Fremdwörter, sondern gehören in unserem Haus zur Normalität. 

Bei der Renovierung der Tagungsräume, des Empfangs sowie der Gästezimmer wurde darauf geachtet, regional ansässige Firmen auszuwählen und mit ihnen die anstehenden Aufgaben und Arbeiten detailliert abzustimmen. Dabei kamen u. a. auch Mineralfarben zum Streichen der Wände und allergenfreie Materialien zum Einsatz.

Auch das große Thema Ernährung haben wir in unserem BIldungszentrum Mosbach auf den Prüfstand gestellt. In den letzten Jahre wurde unser Speiseangebot konsequent weiterentwickelt, aber auch die Zubereitung, Zulieferfirmen und Zutatenlisten komplett umgestellt. Von einem hohen Anteil an konventionellen Convenience-Produkten sind wir nun bei frischen, nachhaltigen, durch Naturland zertifizierten Zutaten und Speisen angelangt: frisch gekocht und mit Liebe zubereitet!

Bei gesunder und nachhaltiger Ernährung geht es um biologischen Anbau, artgerechte Tierhaltung, faire Arbeitbedingungen und um bekömmliches, leckeres Essen. All das sind wichtige Bausteine für die eigene Gesundheit. Wie heißt es so schön: Du bist, was du isst!

Darauf achten wir auch in unserem Bildungszentrum:

• Beim biologischen Anbau wird auf konventionelle Gentechnik, künstliche Dünger und aggressive Schädlingsbekämpfung verzichtet.
  
  
• Anbau und Ernte finden unter fairen Arbeitsbedingungen statt, sprich: Weitestmöglich geregelte und auf jeden Fall erfasste Arbeitszeiten, faire Entlohnung und die Einhaltung gängiger Schutzvorschriften sind hier gesichert.
  
  
• Wenn tierische Produkte Verwendung finden, dann von Tieren aus artgerechter Tierhaltung, die zumindest nicht industriell gezeugt, aufgezogen, gehalten und verwertet werden.
  
  
• Beim Einkauf wird auf sinnvolle Gebindegrößen hinsichtlich Lagerung und Müllaufkommen geachtet. Der Müll wird in der Küche getrennt sortiert und entsprechend entsorgt.

Für den Genuss am Wichtigsten: Im Haus wird mit besten Bioprodukten frisch gekocht und viel Wert auf eine abwechslungsreiche und geschmacklich reizvolle Auswahl gelegt. Schließlich wollen wir Interessierten beispielsweise auch ein vegetarisches oder veganes Gericht schmackhaft machen! Uns geht es um Vielfalt und Horizonterweiterung. Liebe geht eben doch durch den Magen. :-)

Es gibt bei uns immer neue Perspektiven und Ideen! 

Beispielsweise haben wir unser bereits vorhandenes Insektenhotel auf unserem weitläufigen Grundstück durch ein angemietetes Bienenvolk als Nachbar ergänzt, damit die Bienen die von uns neu geschaffenen Obststreuwiesen anfliegen können.

Wir befassen uns mit E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge ebenso wie mit der Anschaffung bzw. Anmietung von öko-fairer Arbeitskleidung.

Geschafft! Die erste Zertifizierung durch Green-Sign ist erfolgt! Nun haben wir es schwarz auf weiß und können davon ausgehend weitere Maßnahmen, Verbesserungen, die nächsten Schritte angehen. Weiter geht's! :-)

Unser Ziel ist es, den Verbrauch von Gas, Wasser und Strom auf das Nötigste zu reduzieren. Hier hat natürlich Corona und das damit stark beeinflusste Lüftungsverhalten im Haus den Gasverbrauch nicht so weit sinken lassen, wie es die Belegung und damit Auslastung des Hauses infolge der Pandemie bewirkt hat. Deswegen informieren wir uns nun über automatische Heizregler und die Koppelung verschiedener Lichtquellen an Bewegungsmelder.

Aber auch die bisherige Auswahl unserer Verbrauchsartikel wird überprüft, um ggf. regionaler, ökologischer und ökonomischer einzukaufen.

Um den aktuellen Ressorceneinsatz besser im Blick zu haben, erarbeiten wir uns von der Auswahl der Produkte über die Bestellung und Herausgabe von Verbrauchsmitteln ein hauseigenes System, mit dem auch die Verantwortung für die Ressourcenkontrolle auf mehrere Schultern verteilt wird. Mehr Augen, mehr Perspektive, mehr Aufmerksamkeit!

Das hilft z. B. auch beim Umgang mit Abweichungen oder Zahlen, die sich nicht von selbst erklären, sondern eine Ursachenforschung notwendig machen, um die entsprechende Stellschraube herauszufinden. Ein kollegialer, sachlicher Umgang mit detektivischem Spürsinn und dem Anspruch, immer noch besser zu werden, helfen dabei, der Sache auf den Grund zu gehen.

Wir werden uns (nochmals) eine professionelle Energieberatung ins Haus holen.

Nachhaltiger soll auch unser bestehendes Kopier- und Druckersystem werden. Vor dem Abschluss eines neuen Vertrages schauen wir, wie hoch unser Kopierpapierverbrauch ist und ob es auch hier eine Stellschraube gibt – Stichwort papierloses Büro, elektronischer Schriftverkehr.

In jedem Fall bleiben wir neugierig, offen für gute Ideen und immer am Ball!

• Unser aktueller Nachhaltigkeitsbericht für das BIZ Mosbach: vom Wasser über die Lebensmittel bis zum Fußabdruck, den wir hinterlassen
• Grundsatzerklärung der ver.di: Selbstverständnis, Werte und Leitbilder (beschlossen vom Gewerkschaftsrat der ver.di am 18. März 2010)